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Hoteliersfamilien im Allgäu - Hotel HUBERTUS

Gedanken von HUBERTUS Gastgeber Karl Traubel

WER GIBT UNS DAS RECHT?

IMMER WIEDER WERDEN WIR MIT BEMERKUNGEN UND HINWEISEN KONFRONTIERT, WO ICH ZUM KOPFSCHÜTTELN NEIGE.

DER ZAHN DER ZEIT
Stimmt, unser HUBERTUS ist schon ein außergewöhnliches Haus. Entstanden über viele Jahrzehnte und Entwicklungen eines kleinen Berggasthauses bis hin zum jetzigen Bestand. Ein Haus mit Ecken und Kanten, teilwiese buckligen und krummen Böden, mit Absätzen, verschiedenen Raumhöhen und Ebenen.

Weiß Gott, kein Hotel welches am Reißbrett entstanden ist. Ab und an, wenn ich mit interessierten Hotelgästen meine wöchentliche Hausexkursion starte, erzähle ich von den Anfängen, hin zu dem was jetzt ist. Mit jedem Winkel, mit jedem Raum oder jeder Stube bin ich verbunden, ich höre Stimmen und spüre die Emotionen in mir, die diese von sich geben und mir die Geschichten erzählen.

Warum schreibe ich Ihnen das? Warum nur? Weil ich immer wieder konfrontiert werde auf den einschlägigen Bewertungsplattformen, dass etwas verbessert werden sollte, weil es aus der „Norm“ fällt. Unsere Sinne sind permanent darauf konditioniert zu bewerten, von gut über mittelmäßig bis schlecht. Von schön bis „wüscht“ (ein Dialektwort aus der Region Allgäu/Bregenzerwald für „unansehnlich“). Im kulinarischen Bereich, von ausgezeichnet bis „Nicht mein Geschmack“! Und so weiter.

Ein Haus in welchem, tagein und tagaus, viele Gäste verkehren, dieser Publikumsverkehr hinterlässt „Spuren“ an Ecken und Kanten: Stets sind unsere Mitarbeiter bemüht, beflissentlich alles pikobello sauber und gepflegt zu halten. Jedoch der Zahn der Zeit nagt, auch an mir, wenn ich meine graue Kopfbedeckung anschaue. So ist es zum Beispiel mit den beiden Waschschüsseln auf unseren öffentlichen WCs. An diesen sehe ich tagtäglich, dass sie nicht mehr die „jüngsten“ sind. Dies hängt auch an ihrem Material zusammen. Holz, das wissen wir, fängt im Laufe der Jahre an, nachzudunkeln und in einem öffentlichen Waschbecken, welches fortwährend benutzt wird, da wird dieses dunkler, wird es unansehnlicher? Für mich ist dies in Ordnung, jedoch für den einen oder anderen, ist es der Stein des Anstoßes: „Das gehört ausgetauscht, …“ Seinen Zweck erfüllt es, es hat „lediglich“ Alterserscheinungen. So ist es auch mit uns Menschen in der Rolle aus Gastgeber/in als Gast, Mitarbeiter/in. Mit vielen bin ich seit unzähligen Jahren und Jahrzehnten freundschaftlich verbunden, auch an denen, sowie auch an mir, nagt der „Zahn der Zeit“. Gehören deshalb auch wir ausgetauscht, entsorgt, verschönert? Unsummen werden in Anwendungen, medizinische Behandlungen investiert, um dem Ideal der ewigen Schönheit nachzueifern. Trotzdem sind und bleiben wir vergängliche Wesen. Ein Stammgast, seines Zeichens Mediziner sagte mir einst, anlässlich eines Vortrages im Haus: „Im Prinzip sind wir lediglich eine verderbliche Ware und nur ein paar Euro wert…“

SCHÖNHEIT LIEGT IM AUGE DES BETRACHTERS
So wird es auch bei uns im Haus sein, die Schönheit liegt lediglich im Blicke des Betrachters. Ursprünglich wollte ich hier in Bildern präsentieren - von einem hochgezüchteten modernen Apfel, dagegen einen aus der Norm fallenden Apfel einer Streuobstwiese.

Nun wie solch ein Exemplar aussieht, sehen Sie tagtäglich in den Auslagen der Lebensmittelketten, das besondere verliert sich, oder nicht?

Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Sommer und eine gute Zeit!
Euer Karl Traubel

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