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storytelling vom hubertus

Wann ist alt alt?

Eine retrospektive mit ausblick

Diese Frage stelle ich mir immer wieder, wenn ich in Gästefeedbacks lese, dass einige (wenige) Gäste unser Haus als alt und „bewohnt“ empfinden. Dies trifft mich tief in meinem Innersten. Ich bin gekränkt, vielleicht sogar müde ob dieser Kritik.
Denn „alt“, „bewohnt“ und „neu“ kann und sollte man durchaus aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten.

Das HUBERTUS ist nunmehr 70 Jahre alt. Hat eine lange Familientradition. Und ist in all den Jahren stetig gewachsen. Ganz bewusst aufbauend auf dem Bestehenden, auf den Wurzeln.

Der Ursprung des HUBERTUS ist ein alter Gasthof, eine Herberge mit Schlafmöglichkeit. Lediglich vier dieser Schlafkammern hatten eine Feuerstelle. An den Komfort einer eigenen Dusche oder WCs in den einzelnen Kammern war nicht zu denken.

STORYTELLING

Jahrzehnte später ist vom „Alten“ nicht mehr viel erkennbar. Gleichwohl es Ecken, Nischen und Stuben gibt, die die Historie zeigen. Und zu jedem einzelnen dieser Winkel könnte ich die eine oder andere Geschichte erzählen.
Wie vom Knarren der alten Stube, das immer noch in meinen Ohren ist. Vom Mitschwingen des Bodens und dem Klirren und Wackeln der Gläser beim Betreten des Raums.
Dann von unserem Parkettboden in den 50-er und 60-er Jahren, der jährlich abgeschliffen und neu versiegelt wurde. Und täglich gebohnert werden musste. Kommt dies irgendjemandem noch bekannt vor? Weiß Gott, den Älteren unter Euch mit Sicherheit!
Irgendwann war er verschwunden, Jahrzehnte lang. Erst unter Linoleum, um danach, eine Generation später, nochmal unter einem Teppichboden versteckt zu werden. Gruselig. Aber zur damaligen Zeit in Mode.
Und plötzlich, in den 80-ern, wurde der gute alte Parkettboden wieder ganz „neu“ entdeckt. Ans Tageslicht geholt und zum Leben erweckt. Um wieder im neuen Glanze erstrahlen zu dürfen.

Nun erfreut er sich seines neuen, wiedergewonnen Lebens. Unglaublich, wenn man sich vorstellt, wie viele Fußsohlen in all den Jahrzehnten er bereits von unten gesehen hat, was er alles getragen und ertragen hat, und welch geheime Anbandeleien und „Fuasslereien“ (wie man bei uns sagt) er unter der vermeintlich sicheren langen Tischdecke als stiller Beobachter erleben konnte.

Gleiches gilt für unsere Zimmer. Sie könnten sicherlich auch unzählige Geschichten erzählen. Haben viel gesehen und erlebt. Durch die Bewohner in all den Jahren. Und wie viele unserer treuen Gäste buchen genau „ihr“ Zimmer, ihren Tisch. Um schöne Erlebnisse aus der Vergangenheit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Und immer wieder neu zu erleben.

Zimmer, deren Möbel ursprünglich aus altem Vollholz der Region, aus dem Balderschwanger Tal, geschreinert wurden. Und Lerchenholz-Böden, die die Bekanntschaft mit modernen schweren Samsonite-Hartschalenkoffern, spitzen Highheels-Absätzen oder gespikten Berg- und Bikeschuhen machen konnten / mussten.

All das hinterlässt Spuren. Aber es sind Spuren, die vom Leben erzählen. Die Geschichten schreiben.
Und damit wahr und authentisch sind.

WEGWERfen & gesellschaft

Das HUBERTUS ist ein Haus, das weniger am Reißbrett entstanden ist. Sondern vielmehr aus Leidenschaft. Früher wurde nicht lange geplant, man hat gemacht. Und es entstand ein Haus inmitten einer grünen Wiese, das liebevoll in den Jahren weiterentwickelt wurde. Zunächst nach bestem Wissen und Gewissen, dann immer mehr mit Präzision und ZUKUNFTSBLICK.

Auf den ersten Blick ein Fleckerlteppich, bestehend aus verschiedensten Gebäudeabschnitten. Ein Konglomerat aus verschiedensten Stilen, die dennoch bedingungslos zusammengehören. Denn sie erzählen ihre gemeinsame Geschichte.

So wie unser NATURPARK NAGELFLUH, aber wesentlich älter als unsere „alte Hütte“. 40 oder noch mehr Millionen Jahre alt. Einzigartig in seiner Fauna und Flora. Unvergleichlich in seiner Artenvielfalt. Und ein Farbenmeer zur Blütezeit.

Genauso gewachsen und weiterentwickelt hat sich auch unser Haus.
Von einem kleinen Gasthaus zu einem Hotel, dann die Weiterentwicklung zu einem Wellnesshotel – damals eines der ersten in der Region. Um jetzt als MOUNTAIN REFUGIO ALLGÄU zu glänzen. Mit einem einzigartigen und durchdachten Spa, einem Rückzugsort, in der Anmutung auch gleichzusetzen mit einem Tempel (Lieber Herr Pfarrer, liebster Dr. Richard Kocher: Verzeihen Sie mir die Bezeichnung, wir wollen auf gar keinen Fall mit Ihnen in Konkurrenz gehen!).

Daneben heiß geliebt, strotzend vor Selbstbewusstsein: Unser Ursprung. Dort die alte BAUERNSTUBE mit einer Durchgangshöhe von 185 cm (in einem Bauplan heute unvorstellbar), da die alte „Speiss“, ein Begegnungsort, um Mensch und Kost der Region kennenzulernen. Definitiv ist der „alte Bereich“ an der einen oder anderen Stelle vielleicht etwas „angefurcht“ und mit Kratzern versehen. Aber genau diese liebenswerten Kratzer erzählen die Geschichte unseres Hauses. Und machen sie zu dem, was es ist. Einem GESCHICHTSTRÄCHTIGEN ORT. Bis ins Heute.

Nichtsdestotrotz werden wir im Frühjahr 45 unserer Zimmer etwas „aufmörteln“, einem Facelift unterziehen, einige Spuren und Kratzer beseitigen. Um Neuem auf den Grundlagen des Alten eine Chance zu geben.
Wir sind dabei in guter Begleitung. Denn unterstützend bei der Weiterentwicklung ist eine junge und begnadete Innenarchitektin, deren Diplomarbeit den Titel „Upcycling Interior Design without downsizing Luxury: Nachhaltige Designlösungen durch ganzheitliches Denken.“ trug. In ihrem Werk geht es dabei nicht nur um die Proklamation von Nachhaltigkeit, sondern um ein authentisches Vorleben ZUKUNFTSFÄHIGER PROZESSE.

Dies bedeutet und beinhaltet für uns die Aufwertung sowie das Upcycling bestehender Materialien und damit verbunden die WERTSCHÄTZUNG gegenüber unseren Ressourcen.

Wir sitzen alle auf einem Planeten, sägen am selben Ast.
Oder besser nicht!
Denn: Lasst uns Altes bewahren. Und Neues erschaffen.
In einem ausgewogenen Kontext.

Die SPANNUNG in Bezug auf das Ergebnis wächst. Seids gespannt?
Ich bins auch!

Bis bald! Euer Karl

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