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Achtsamkeit und Yoga

meditationen
ALS KRAFTQUELLE

Interview VON DORIS IDING mit DEM
MEDITATIONS- & Yoga-Lehrer Florian Palzinsky

In den letzten Monaten konnten wir einen deutlichen Trend bei unseren Gästen feststellen: Immer mehr Menschen möchten zu sich selbst finden, „NACH HAUSE KOMMEN“.
Nicht umsonst kommen sie rauf zu uns, um runterzukommen, um zu entspannen. Besonders in solchen Zeiten wie den heutigen, in denen sich eine Krise an die nächste reiht, sehnen wir uns alle danach, die Geschehnisse aus dem Auge des Taifuns heraus zu betrachten und gelassen zu bleiben anstatt von Gefühlen wie Stress und Überforderung überflutet zu werden.

Einfache MEDITATIONEN machen es möglich, schwierige Stimmungen zu wandeln und alles, was uns begegnet, mit einem gesunden Abstand zu betrachten. Zum Glück gibt es so viele verschiedene Meditationen, so dass man sich in jeder Stimmungslage aufs Kissen setzen kann, um danach entspannter zu sein als vorher.

Deshalb nehmen wir die Meditation noch aktiver mit in unser Programm auf und holen erfahrene Meditationslehrer zu uns ins Haus. Einer davon ist FLORIAN PALZINSKY. Er wird im August diesen Jahres ein Retreat halten. Um Ihnen von seinem WISSEN und seiner TIEFE einen Eindruck zu vermitteln, haben wir vorab ein Interview mit ihm geführt.

Yoga-Retreat mit Meditation im Allgäu mit internationalem Yoga-Lehrer


  • Du hast 12 Jahre lang als Mönch in Asien gelebt, davon 9 Jahre auf Sri Lanka. Was waren für dich die wichtigsten Erkenntnisse über den menschlichen Geist, die du dort sammeln konntest?

    FLORIAN: Für mich war die wichtigste Erfahrung und Erkenntnis, wie heilsam es ist, für längere Zeit alleine in der Natur zu sein. Ich habe viele Monate in entlegenen Urwäldern als Einsiedler verbracht, was dort als Mönch relativ einfach möglich ist. Dabei ist - bewusst aber auch unbewusst - viel innere Heilung passiert. Und es ist sicherlich kein Zufall, dass Buddha seinen Mönchen empfohlen hat, unter Bäumen, in Höhlen und in entlegenen Hütten zu verbringen.

    Außerdem war in mir nach einer gewissen Zeit auch der Drang da, sozial aktiv zu werden. Als Mönch war es mir möglich, Gefängnisse zu besuchen, um Inhaftierte – einige davon waren sogar zu Tode verurteilt – zu treffen und mit ihnen zu meditieren.
    Dabei ist mir klar geworden, dass auch Schwerverbrecher Menschen wie du und ich sind. Und es war beeindruckend, wie es manche dabei geschafft haben, auch unter widrigsten Umständen einen spirituellen Weg zu gehen.
  • Welche Meditations-Methoden verwendest du aus dieser Zeit heute in deinen Retreats?

    FLORIAN: Ich war damals in meiner Praxis ausschließlich auf den Theravada-Buddhismus fokussiert und bin froh, dass ich später mein Wissen über Meditation in vieler Hinsicht erweitern konnte. Was noch bis heute aus dieser Zeit mitwirkt, ist die Beobachtung des natürlichen Atems (Anapana-Sati), die Meditation der Liebenden Güte (Metta-Bhavana) und die Erkenntnis-Meditation (Vipassana). Yoga ist mittlerweile in der Gesellschaft angekommen.

  • Die Meditation tut sich da noch etwas schwerer. Woran liegt es deiner Meinung nach?

    FLORIAN: Die stärkste Identifikation, die wir Menschen haben, ist mit unserem offensichtlichen und spürbaren Körper. Außerdem ist unsere Gesellschaft sehr auf Materie, Produktivität, Sinnlichkeit und Schnelligkeit fokussiert und verwickelt. Für viele Menschen ist es deswegen wenig reizvoll und sinnvoll, einfach mal inne zu halten und die aufregenden und ablenkenden Eindrücke der Außenwelt loszulassen. Wie schwer ist es für viele von uns auch nur für ein paar Momente nichts zu tun und nur zu sein.
    Yoga wird meist als körperliche Praxis verstanden und praktiziert - was ja eigentlich nur ein Aspekt davon ist. Und das ist für viele leichter nachzuvollziehen als eine meditative Praxis. Außerdem machen viele Menschen in ihrem Arbeitsalltag zu wenig Bewegung …. und da können Asanas spürbar ausgleichend für den Körper und damit auch für den Geist wirken.
  • Wie genau definierst du Meditation?

    FLORIAN:
    Es gibt so viele unterschiedliche Arten der Meditation, dass es unmöglich ist, in wenige Worten Meditation zu definieren. Ein Beispiel hierzu, das auch im Zusammenhang zur letzten Antwort steht: Das Ziel des (meditativen) Yogas besteht eigentlich darin, die Gedanken zur Ruhe zu bringen. Für viele Meditierende ist das auch das Ziel der Meditation. Das deutsche Wort kommt allerdings aus dem Lateinischen „meditare“ und bedeutet so viel wie „kontemplieren", "nachsinnen", "nachdenken.“

    So eine bewusste Kontemplation ist tatsächlich auch eine Form der Meditation. Und dann gibt es auch noch andere Formen, wie „Vipassana“, die buddhistische Erkenntnis-Meditation, offenes Gewahrsein oder auch tranceartige Meditationen. Daher ist es mir bei dieser Meditations-Vielfalt nicht möglich, Meditation einfach und genau zu definieren.
  • Was ist das Besondere an deiner Art Meditation zu vermitteln?

    FLORIAN: Was mich vielleicht von vielen anderen Meditations-Lehrern unterscheidet ist, dass ich nicht auf eine Methode oder Tradition fixiert bin, sondern viele der oben genannten unterschiedliche Zugänge integriere. Dabei spielen auch körperliche und energetische Übungen eine wichtige Rolle.

    Trotz der Komplexität versuche ich immer wieder die Teilnehmer in die Einfachheit des Augenblicks zu holen. Außerdem ist es mir auch wichtig, dass die bei der Meditation gemachten Erfahrungen und Schwierigkeiten mitgeteilt und besprochen werden.
    Was ebenfalls nicht selbstverständlich ist: Ich habe mir in den letzten drei Jahrzehnten einiges an Wissen und Erfahrung über Buddhismus und Yoga und über Philosophie und Psychologie aneignen können. Daher geht es in meiner spirituellen Praxis immer um einen ganzheitlichen und persönlichen Ansatz.
  • Was ist dein besonderes Anliegen, wenn du Menschen in einem Retreat begleitest?

    FLORIAN: Mein Anliegen ist, die Teilnehmer möglichst dort abzuholen, wo sie gerade im Augenblick und im Leben stehen. Dabei gehe ich gezielt auf jene Fragen, Anliegen, Bedürfnisse und Notwendigkeiten ein, die sie mitbringen. Ich versuche spirituelle, yogische, meditative und philosophische Themen auf unterschiedlichste Weise so alltags- und praxisbezogen zu vermitteln, dass jeder irgendetwas für sein Leben mitnehmen kann.
  • Für wen eignet sich die Teilnahme besonders?

    FLORIAN:
    Am meisten profitieren jene, die mit einer gewissen Neugier und Offenheit kommen, egal ob sie - in Bezug zu Yoga, Meditation und Spiritualität - Anfänger, Erfahrene oder selber Lehrer sind.
  • Warum ist Meditation deiner Meinung nach wichtig für die Menschen in der heutigen Zeit, die ja sehr krisengeschüttelt ist?

    FLORIAN:
    Meditation kann ein geniales Tool und ein wichtiger Schlüssel sein, um Theorie in Praxis zu transformieren, Wissen in Weisheit, Probleme in Lektionen und Krisen in einzigartige Chancen. Das ist meine eigene Erfahrung und die will ich auch den Teilnehmern mitgeben. Denn es geht mir bei der Meditation nicht nur darum den Geist zu beruhigen und das Stresslevel zu reduzieren. Denn letztendlich geht es auch darum, die Liebe und Mut zur inneren Wahrheit zu finden und wirklich seine eigenen Überzeugungen zu verwirklichen. Dann wird es uns auch möglich sein, in Krisen uns selber treu bleiben ohne unsere Seelen verbiegen zu müssen.

DIE MEDITATIONS- UND YOGA-TAGE MIT FLORIAN PALZINSKY FINDEN VOM 20. BIS 23. AUGUST 2023 IM HUBERTUS STATT.

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